Wo hört Partnerschaft auf und wo fängt Macht an? Über diese Frage streiten sich Pferdefreunde. Die finnische Regisseurin Tuva Björk und die schwedische Filmemacherin Sally Jacobson nehmen in ihrem Dokumentarfilm “Unanimal” die Perspektive von Tieren ein, in einer Welt, in der Menschen das Sagen haben. Auch Pferde kommen darin vor. Mit den Mitteln des Perspektivwechsels, langer, ruhiger Einstellungen und dem Einfangen von Blicken durch die Kamera porträtiert der Film die ungleiche Beziehung zwischen Menschen und Tieren, denen man sich immer noch ganz selbstverständlich bemächtigen darf. Wesen, die eingesperrt, verkauft, verladen oder auf andere Weise bestimmt werden dürfen.
Nicht jede dieser Bestimmung erzeugt unmittelbares Leid. Der Film bedient sich nicht der offensichtlichen Skandalbilder, die es Menschen leicht machen sich zu empören. Dennoch wird das Machtgefälle auch in scheinbar harmlosen Szenen deutlich und wirkt dadurch umso beklemmender nach. Die Stimme im Hintergrund gehört niemand geringerem als Isabella Rossellini, die – was kaum jemand weiss – studierte Ethnologin ist.